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Tiefe Lust für Männer, die unterschätzte Welt der Prostata

  • Autorenbild: Anja
    Anja
  • 9. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Prostata-Massage, ein Tabu, dass keines sein sollte☝️


Es ist ein Thema, das viele Männer verlegen macht. Und trotzdem merke ich in meiner Arbeit, dass das Interesse daran wächst – ganz still, oft vorsichtig herangetastet, manchmal mit einem kleinen Scherz am Rand. Die Rede ist von der Prostata-Massage. Oder, wie sie im Volksmund oft genannt wird: der männliche G-Punkt.


Wo genau sitzt er, dieser mysteriöse Punkt?


Medizinisch gesehen befindet sich die Prostata etwa drei bis fünf Zentimeter im Inneren des Analkanals, an der Vorderwand zum Bauch hin. Sie ist etwa kastaniengroß und spielt eine zentrale Rolle im männlichen Lustempfinden. Viele bezeichnen sie als das Pendant zum G-Punkt der Frau – nicht ohne Grund. Die Prostata ist durchzogen von sensiblen Nerven, die beim richtigen Impuls ein völlig neues Lustempfinden auslösen können.


Und bevor du jetzt zusammenzuckst – nein, das hat nichts mit „schwul“ oder „bi“ zu tun. Es geht um deinen Körper, dein Nervensystem, deine tieferliegende Lust. Punkt. Es geht nicht um eine sexuelle Orientierung, sondern um einen bewussten Zugang zu deinem Körper, der vielen Männern in unserer Gesellschaft leider immer noch verwehrt bleibt – durch Scham, Unsicherheit oder alte Rollenbilder.


Was passiert bei mir in einer solchen Massage?


Zunächst einmal: Nichts passiert, was du nicht willst. Und vor allem nicht sofort.

Die Prostata-Massage bei mir ist kein „Technik-Ding“, das man mal eben abhakt. Sie ist ein Weg, ein Zugang, ein behutsames Öffnen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.


Oft spüre ich schon während der Beckenboden- oder Lingam-Massage, wie sich ein Körper zunächst anspannt. Ich kreise nur sanft um den äußeren Bereich des Anus, und plötzlich wird der Po zusammengekniffen, als hätte ich heimlich eine Steuerprüfung angekündigt. Dann stelle ich vorsichtig die Frage: „Bist du offen für eine Massage in diesem Bereich?“

Und dann kommt meist das große Räuspern. „Naja, weiß nicht“, „Muss nicht sein“, oder ganz ehrlich: „Nein, lieber nicht.“


Das ist völlig okay.

Denn: Öffnung braucht Vertrauen. Und Zeit.


Wie nähert man sich dem Thema also am besten?


Am besten ganz sanft – als Zusatzbuchung zu deiner gewohnten Massage. Denn bevor überhaupt über eine innere Stimulation nachgedacht werden kann, muss das Becken weich werden. Die Muskeln zwischen den Sitzbeinhöckern, der Beckenboden, die Innenschenkel, sogar der Bereich um dein Herz, deine Brust – alles wird in feinen Impulsen vorbereitet. Nur ein entspannter Körper kann empfangen. Alles andere wäre Druck – und Druck hat in der Lust nichts verloren.


Und wenn du dann bereit bist …


Dann kann mit viel Einfühlungsvermögen ein Zugang über den Anus geschaffen werden. Mit Latexhandschuhen, hochwertigem Gleitgel, auf Wunsch mit Kommunikation oder in Stille. Und nein – das hat nichts mit dem gefürchteten „kalten Finger beim Urologen“ zu tun. Im Gegenteil.

Die Prostata ist – wenn sie gut durchblutet ist – ein Wunderorgan. Sie reagiert mit Hitze, Lustwellen, manchmal sogar mit Ejakulation, die sich völlig anders anfühlt als jede bekannte Form der männlichen Entladung.

Es ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem klitoralen und einem vaginalen Orgasmus bei der Frau – tiefer, wellenartiger, mehr im ganzen Körper spürbar.


Fazit: Dein Körper gehört dir – erkunde ihn


Wenn du also neugierig bist, offen, vielleicht ein wenig verunsichert, aber spürst: „Da ist etwas, das mich ruft“ – dann nimm das ernst.

Die Prostata-Massage ist kein „Schmuddel-Thema“, sondern ein Weg zu mehr Verbindung mit dir selbst.

Du bist weder bi noch schwul, wenn du das erforschen möchtest. Du bist einfach ein Mann, der sich erlaubt, sich selbst tiefer kennenzulernen.


Und vielleicht auch: zu genießen.


Herzlich,

Anja

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