Wie ich Tantramasseurin wurde und warum das nur ein Teil von mir ist.
- Anja
- 30. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Ich werde oft gefragt:
„Wie bist du eigentlich Tantramasseurin geworden?“
Die kurze Antwort? Nicht geplant. Die wahre Antwort? Eine Mischung aus Bauchgefühl, Mut, Verletzlichkeit und einer wachsenden Sehnsucht nach echter Nähe. Es fing nicht mit Tantra an.
Ich habe nicht als „spirituelle Frau“ angefangen. Ich hatte kein erleuchtetes Erlebnis auf einem Seminar, keine Vision in einem Ashram.
Ich habe – wie viele – ganz bodenständig gearbeitet. In Bereichen, wo Nähe, Dienstleistung und Präsenz gefragt waren. Und irgendwann gemerkt: Ich will mehr. Nicht mehr leisten. Sondern mehr fühlen, mehr verstehen, mehr wirken.
✋ Ich wollte Menschen berühren , nicht nur anfassen.
Berührung war schon immer meine Sprache. Ich konnte schon als Kind spüren, wie eine Umarmung nicht ehrlich war. Oder wie jemand innerlich weinte, obwohl er lächelte. Ich wusste nur lange nicht, was ich damit anfangen soll.
Und dann bin ich auf Tantra gestoßen, nicht als Kamasutra-Fantasie, sondern als etwas, das sagt:
„Alles, was du bist, darf da sein auch Lust, auch Angst, auch Ohnmacht.“
Das hat mich tief berührt.
💆 Die erste Ausbildung war wie ein inneres Aufwachen.
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich das erste Mal eine Yoni-Massage beobachten durfte. Nicht erotisch. Sondern still. Ehrfürchtig. Menschlich.
Und ich dachte:
Das ist kein Beruf. Das ist ein Weg.
Ein Weg, Menschen zu halten, ohne sie zu halten.
Ein Weg, Intimität zuzulassen – ohne sie zu benutzen.
🖤 Heute bin ich Tantramasseurin. Und mehr.
Ich liebe diese Arbeit. Ich liebe die Momente, in denen ein Gast plötzlich atmet, obwohl er dachte, er sei „eigentlich ganz entspannt“.
Ich liebe es, Räume zu schaffen, in denen nichts passieren muss – aber alles geschehen kann.
Aber ich bin nicht nur Tantramasseurin.
Ich bin auch Frau. Partnerin. Grenzgängerin. Sinnlich. Klar. Und manchmal radikal in meiner Ehrlichkeit.
💬 Warum ich das teile?
Weil viele denken, Tantra sei eine Technik. Oder ein bisschen Esoterik mit Öl.
Aber in Wahrheit ist es eine Haltung.
Eine Entscheidung, präsent zu sein, mit allem.
Und das ist manchmal das Schwerste.
✨ Wenn du auf der Suche bist...
…nach einer Ausbildung, nach einem echten Beruf, nach Sinn, dann frag dich nicht:
„Wie kann ich Tantramasseurin werden?“
Sondern:
„Bin ich bereit, Menschen zu begegnen – nackt, echt, mit all meinen Schatten?“
Wenn ja: Willkommen.
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