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Begegnungen die bleiben

  • Autorenbild: Anja
    Anja
  • 17. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Manchmal glaube ich, nach über 20 Jahren als Körper und Tantramasseurin schon alles gesehen und erlebt zu haben. Doch auch heute noch lerne ich dazu..., nicht, weil ich etwas „üben“ müsste, sondern weil jeder Mensch einzigartig ist. Routine gibt es in meiner Arbeit nicht, und das ist gut so.


In dieser Woche durfte ich zwei Frauen bei mir begrüßen, die mich besonders berührt haben. Eine von ihnen entschied sich, länger zu bleiben, die andere wählte eine kürzere Zeit, doch beide Begegnungen waren intensiv. Schon nach wenigen Minuten entstand das Gefühl, miteinander zu sprechen wie zwei Freundinnen. Am Anfang noch etwas verhalten, dann aber immer offener, immer vertrauter.


Ich gestalte für meine Gäste bewusst eine große Komfortzone. Niemand muss sich rechtfertigen oder sofort alles erzählen. Ich warte darauf, dass die innere Tür geöffnet wird und wenn es so weit ist, entsteht ein Raum, in dem Emotionen Platz haben. Frauen teilen ihre Gefühle gern, und ich bin dankbar, dass ich zuhören und begleiten darf – nicht nur als Masseurin, sondern als Menschenfreundin.


Vertrauen und Zeitlosigkeit


In solchen Momenten verschwinden Zeit und Struktur. Bei mir klingelt kein Wecker, der daran erinnert, dass ein Termin „abgelaufen“ ist. Es ist eher wie ein warmer Sommerwind: man möchte noch bleiben, genießen, nicht loslassen. Für dieses Vertrauen bin ich unendlich dankbar.


Eine der Frauen stellte mir eine sehr persönliche Frage:

„Wie soll ich mich Männern gegenüber verhalten? Wie finde ich heraus, was ihm wirklich gefällt, sexuell, aber auch emotional?“


Ihre Sorge war, etwas falsch zu machen oder nicht zu genügen, vielleicht sogar, dass er sich nach „anderer Sexualität“ umsieht.


Meine Antwort


Meine Antwort war klar: Du musst gar nichts.

Liebe entsteht nicht auf Podesten. Es geht nicht darum, wer den „ersten Platz“ belegt oder wer wen zufriedenstellt. Männer sind genauso fühlende Wesen wie wir Frauen. Sie sehnen sich nicht nur nach körperlicher Befriedigung, sondern nach dem Erleben von Nähe, von wahrer Lust, von einem echten Orgasmus der Partnerin.


Es geht nicht um Schnelligkeit, nicht um das nächste „Highlight“. Ein Quickie kann spannend sein, ja, aber was wirklich bleibt, sind die Momente, in denen ihr einander spürt, ehrlich, verletzlich, achtsam.


Darum: sprich über deine Wünsche, deine Ängste, deine Fantasien. Sag auch, wenn dir mal nicht nach Sex ist, kuscheln, gehalten werden, gemeinsam einschlafen kann genauso erfüllend sein. Und frag ihn ruhig nach seinen Sehnsüchten, auch nach seinen Fetischen. Nicht vorwurfsvoll, sondern neugierig. Zeig ihm, dass du an seiner Lust teilhaben willst.


Gleiche Wurzeln, gleiche Sehnsucht


Am Ende sind wir alle, Männer wie Frauen, aus demselben Ursprung hervorgegangen. Wir tragen dieselben Emotionen in uns: Freude, Angst, Schmerz, Lust, Sehnsucht. Nur die Biologie unterscheidet uns, nicht das Bedürfnis nach Nähe.


Deshalb: macht eure Sexualität nicht zur To-do-Liste. Seht sie als Einladung, als Geschenk. Nicht als Performance, sondern als lebendigen Ausdruck eurer Liebe.


Danke 🫶, dass ihr meinen Blog lest und mich auf diesem Weg begleitet. Ich schreibe nicht, um nur schöne Geschichten über meine Arbeit zu erzählen, ich schreibe, weil Begegnungen wie diese mich selbst immer wieder zum Nachdenken bringen.


Herzlich umarmt,

eure Anja

 
 
 

1 Kommentar

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Claudia
vor 5 Tagen
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Es war wirklich sehr beeindruckend und zugleich bewegend. 😏 Wie du das schaffst, ohne Dr. der Psychologie zu sein. Ich danke dir für die Offenheit und den vorgehaltenen Spiegel. GLG von Claudia

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