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Vollendung

  • Autorenbild: Anja
    Anja
  • 23. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Sein Atem zittert unter mir.

Ich spüre ihn, ohne hinzusehen.

Ich kenne dieses Zittern. Es ist nicht Schwäche. Es ist das letzte Aufbegehren vor dem Loslassen.


Ich gleite nach vorn. Zentimeter für Zentimeter.

Mein Gesäß zieht eine Linie über seinen Bauch.

Ich bin nicht hastig. Ich bin unausweichlich.


Dann erhebe ich mich.

Langsam. Wie ein Gebet, das sich entfaltet.


Ich löse seine Fesseln nicht. Ich verschärfe sie.

Ziehe die Handgelenke enger. Justiere die Fußschlaufen neu.

Nicht grob. Nicht brutal. Nur präzise.

Ich kenne seine Schmerzgrenze besser als er selbst.


Ich knie mich zwischen seine Beine.

Ein schwarzes Seidentuch liegt bereit, er hat es nicht bemerkt.

Noch ein Beweis: Er ist längst in meiner Welt.


Ich binde es um seine Augen.

Verdunkelung. Nicht aus Gnade. Aus Absicht.


Jetzt gehört er mir ganz.

Keine Bilder mehr. Kein Fokus. Nur Gefühl.


Ich lehne mich vor.

Meine Lippen berühren nicht. Aber mein Atem tut es.

„Sag nichts“, flüstere ich. „Denk nichts. Atme.“


Meine Hände umschließen seine Flanken.

Mein Becken presst sich gegen seine Hüfte.

Kein Reiben. Keine Reibung. Nur Präsenz.


Ich verharre.

Er bäumt sich auf, so viel er kann. Doch ich lasse ihn nicht.

Meine Schenkel fixieren seine. Meine Hände drücken ihn zurück.


Jetzt wird es still. Tief. Ernst.

Der Raum verändert sich.


Ich greife nach einem schmalen Hanfband.

Die intime Fesselung beginnt.

Ich nehme seine Wurzel. Umschließe sie mit Genauigkeit.

Kein Zentimeter zu viel. Kein Spielraum. Nur Zentrierung.


Die Hoden werden gespalten, voneinander geführt.

Ich straffe den Knoten.

Er zieht ein. Zitternd. Gehalten.


Der Lingam ragt auf, nicht in Erwartung, sondern in Ehrfurcht.

Ich spiele mit meinen Fingerkuppen.

Langsam, achtsam, kreisend.

Wie mit einem edlen Tropfen Wein, der geöffnet werden will – nicht aufgerissen.


Ich nehme ihn in meine Handfläche.

Drehe leicht. Nach links. Nach rechts.

Langsam. Wie eine Zitrone auf der Presse.

Hinab. Hinauf. Immer wieder.


Dann halte ich inne. Mein Daumennagel berührt das zarte Bändchen.

Ein Punkt.

Ein Nerv.

Ein Versprechen.


Er hält still. Doch sein Körper brennt.

Ich gleite mit dem Nagel darüber. Wieder. Und wieder.


Dann spanne ich das Band enger.

Ein letztes Mal.


Und da...

Ein Laut. Roh. Kontrolliert. Und doch nicht zu halten.


Er stößt ihn aus.

Ein Lustschrei, der durch Mark und Macht geht.

Nicht peinlich. Nicht roh. Sondern rein.


Ich beuge mich über ihn.

Halte sein Gesicht.

Meine Stirn an seiner.

„Gut gemacht“, flüstere ich.


Er gehört sich wieder. Aber er wird nie mehr derselbe sein.


Denn dieser Moment, dieser Punkt ohne Rückkehr,

gehört ihm.

Und mir.


Für immer.

1 Kommentar

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Bernd
23. Juli
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Hey Anja

Alter. Was war das denn bitte. Ich hab den Text gelesen und war einfach nur weg.

Das war heiß, intensiv, krass und trotzdem irgendwie zärtlich.

Kein billiges SM-Gedöns, sondern richtig geführt, richtig gemacht.

Ich liebe es, ausgeliefert zu sein, aber nur bei ’ner Frau, die’s echt draufhat.

Und du… hast es drauf. Ohne Frage.

Ich brauch nen Termin. Ehrlich. Hoffe du bist bald wieder da.

Bin sowas von bereit.

Respekt für das, was du da machst. Und wie.

Bernd 😆

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